… Band fürs Leben inmitten einer grünen Oase, steife Brise auf dem Skydeck, funkelnde Einkaufswelten und Essstäbchen zum Fondue sowie berühmte Zebrastreifen.
Da die Anfrage zur Teezeremonie im Palast unbeantwortet blieb, geht es im rasanten Tempo der Megacity in den nächsten Bezirk von Tokio. Meiji-jingū ist ein im Tokioter Stadtbezirk Shibuya gelegener Shintō-Schrein. Dieser Tempel ist den Seelen des Meiji-tennō und seiner Frau Shōken-kōtaigo gewidmet. Das Gelände gliedert sich in drei Bereiche auf dem ehemaligen Grundstück eines buddhistischen Mönchs. Im inneren Bezirk ist das Schrein-Gebäude, der äußere Bezirk sowie eine Gedächtnishalle des verstorbenen Kaisers. Dieses Gebiet ist von einem immergrünen Wald aus über 100.000 Bäumen und Sträuchern, zusammengetragen aus dem ganzen Land, bedeckt. Zahlreiche angelegte Kieswege bilden eine überraschende Abwechslung zum Beton- und Asphaltdschungel der Stadtstraßen. Wer das Innere des Schreins sehen will, muss durch eines der beiden Torii treten. Eines der Zugangstore ist komplett aus Stein, dass Andere komplett aus Holz, angeblich aus tausendjährigem Zypressenholz, gefertigt. Dieser Schrein ist berühmt, berüchtigt bei jungen heiratswilligen Pärchen. Im gefühlten zehn Minutentakt schritten feierliche Prozessionen, mit Priester und Mönchen, Brautpaar, Verwandtschaft und Freunde, zum inneren Schrein.
Im modernen japanischen Alltagsleben spielen sowohl Shintō als auch Buddhismus eine gewisse Rolle, wobei die Mehrzahl der Japaner keinen Widerspruch darin sieht, sich zu beiden Religionen zu bekennen. Allgemein tendiert man dazu, shintōistische Riten für freudige Anlässe (Neujahr, Hochzeit, Gebet um Alltagsdinge), buddhistische dagegen für traurige und ernste Anlässe (Todesfall, Gebet um Wohlergehen im Jenseits) heranzuziehen. In neuester Zeit kommt noch eine Art weltliches Christentum dazu, wenn etwa junge Japaner eine weiße Hochzeit im amerikanischen Stil feiern.
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Nach dem besinnlichen Aufenthalt im Meiji-Schrein, zieht es einen ins flippige Viertel Roppongi Hills. Dieser gigantische Gebäudekomplex beherbergt unzählige Geschäfte, Restaurants und Büros. Auch Konami hat hier eine Niederlassung. Der Gipfel ist allerdings der 54. Stockwerke hohe Mori-Tower. Für Besucher sind die oberen Stockwerken freigegeben, mit Ausstellungsräumen, Restaurants und Souvenirständen. Von dort oben bietet das runde Gebäude einen vollständigen 360-Grad Rundumblick hinter stabilen Fenstern über die Stadt. Wer einen ungefilterten Blick über Tokio riskieren möchte, steigt vom obersten Stockwerk noch aufs Dach. Dass Skydeck auf 238 Metern ist nur bei gutem Wetter geöffnet. Ein frischer Wind pfeift einem in dieser Höhe doch kräftig um die Nase. Der Fujisan hüllte sich Heute leider in Wolken. Ebenso ließ sich der mögliche Stadtrand Tokios nur im entferntesten erahnen.
Mit dem Aufzug zu fahren empfindet man zuhause als etwas leicht exotisches. Plaketten in Kaufhausliften mit einer Zahl zur Personenbeschränkung, ist mit dem persönlich benötigten Platzbedarf des Europäers noch absurder. Im Land der aufsteigenden Sonne wird freier Platz in öffentlichen Transportmitteln maximal ausgenutzt und sogleich blitzschnell aufgefüllt. Auch wenn der Fahrstuhl schon Randvoll mit Menschen befüllt ist flitzen kurz vor dem schließen der Türen noch zwei potenzielle Mitfahrer in die Kabine. Die Fahrstühle teilen sogleich, mit Warntönen in gebetsmühlenartiger Häufigkeit mit, dass die maximale Gewichtsklasse leicht überschritten sein kann und doch mindestens die letzten Vier aussteigen mögen und entweder zu warten oder einen anderen Lift zu benutzen.
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Das Ginza Viertel ist die Adresse zum gepflegten shoppen und vergnügen. Links und rechts der Prachtstraßen Chuo-dōri (Ginza-dōri), reihen sich die Geschäfte zum Kundenfang. Traditionskaufhäuser wechseln sich mit Flagship-Stores weltbekannter Modelabels ab. Hier kauft man teilweise nicht das Produkt sondern eine ganze Lebensphilosophie. Dieses edle und exklusive Image spiegelt sich natürlich in den Preisen. Abgesehen in Filialen internationaler Mode- und Luxusgütermarken kann hier auch in eine Vielzahl von Restaurants, Theatern, Kaufhäusern, Ausstellungsräumen, Kunstgalerien, Nachtclubs und Hotels investiert werden. Damit der Schaulauf auf der Straße nicht unterbrochen wird, werden die gekauften Eroberungen auch werbewirksam eingepackt und zum Beweis der Herkunft mit kleinen Klebebandsiegeln markiert.
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Moderne Vermarktungsmethoden lassen sich auch hervorragend auf Restaurants mit bodenständigem Essen übertragen. All-You-Can-Eat ist in Shabu-Shabu-Restaurants oft gang und gäbe. Über einen gebuchte Zeitraum, meist 60 oder 90 Minuten, darf sich der Bauch vollgeschlagen werden. In diesen Restaurants sind in jedem Tisch jeweils, ein eingelassenes, beheiztes Gefäß mit kochender Brühe vorhanden, an dem die Tischgruppe das Gericht gemeinsam zubereitet und verzehrt. Parallelen zum Fondue sind natürlich offensichtlich. Die Zubereitung erfolgt durch Untertauchen und mehrfaches Hin-und Herbewegen einer Scheibe Fleisch, meist Rind- oder Schweinefleisch, in diesem Topf. Das gekochte Fleisch und Gemüse wird je nach Belieben in Ponzu (Sojasoße, Bitterorangensaft, süßem Sake und Kelp-Brühe) oder Sesamsamen-Sauce gedippt. Gedämpfter weißer Reis wird eigentlich erst nach dem Hauptgang gegessen, es darf sich aber auch so bedient werden. Zum Abschluss wird in der Brühe ein Ei und japanischen Nudel zu einer leckeren Suppe aufgekocht.
Nach diesem ausgiebigen Essen stürzen wir uns mit der Ginza-Linie direkt ins Getümmel im Stadtteil Shibuya. Dieses Viertel ist der Abenteuer- und Vergnügungsspielplatz der Großstadtjugend. Das dem treuen Hund Hachiko gewidmete Denkmal, als zentraler Treffpunkt am Bahnhof der Yamanote-S-Bahnlinie, geht hier in den Menschenmassen fast unter. Unweit davon steht jeder, mit hunderten Anderen am Straßenrand, um bei auf grün springender Ampel über den Zebrastreifen der meist gefilmten Kreuzung ins Nachtleben zu entschwinden.
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Impressionen Japan
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