Erster Kontakt mit dem Automatenland Japan, Richtung Stadtbezirk Asakusa in Tokio und verrückter Glaubensmischmasch in Tempelanlagen.
Flughafen Narita liegt etwa 60 Kilometer östlich von Tokio entfernt, mit einer ordentlichen Anbindung ans öffentliche Eisenbahnnetz. Dieser für internationale Verbindungen genutzte Flughafen, ist seit Bau in der Bevölkerung sehr umstritten, zumal ein weiterer Flughafen Haneda südlich von Tokio existiert. Haneda wird vorwiegend für Inlandsflüge sowie Verbindungen zu asiatischen Destinationen genutzt. Das in Stein gemeißelte Bild der fotografierenden Japaner wird bei der Einreise mehr als bestätigt. Für ein kostenloses Visum, muss ein europäischer Staatsbürger, sein vor Ort abgelichtetes Konterfrei sowie ein aktueller Scan der beiden Zeigefinger beim diensthabenden Beamten am Immigrationsschalter hinterlassen.
Im Land des Hightechs ist Bargeld seltsamerweise noch immer ein essentielles Gut. Kreditkarten spielen eher eine untergeordnete Rolle, wenn auch verbreitet, an Mautstellen auf gebührenpflichtigen Straßen und für Fahrscheine an Fahrkartenautomaten. Generell sind keine Versorgungsengpässe durch eine mangelnde Anzahl an Geldautomaten zu befürchten. Kleingeld wird man eigentlich an allerlei Getränkeautomaten und den zahllosen Supermärkten der Kette „7-Eleven“, welche übrigens vierundzwanzig Stunden am Tag geöffnet haben, los. Die klassischen Automatenkategorien für Getränke und Zigaretten sind faktisch an jeder kleineren und größeren Ecke aufgestellt. Exotischere Spezies stehen einem zufällig im Weg. Automaten mit warmen koffeinhaltigen Getränkedosen sind schon häufiger zu finden, an einer Autobahnraststätte ist ein Pommesautomat aufgefallen. Ein Beweis der Großstadtlegend, nach der Unterwäscheautomaten existieren, wurde nicht wirklich bestätigt. Noch Bargeld aus dem ATM ziehen, kann übrigens auf englische Sprache verstellt werden, auf nach Tokio.
Tokio ist in seiner Struktur in 23 Bezirke unterteilt. In diesem Ballungsraum leben über 34 Millionen Einwohner. Diese Regionen haben zum Teil sehr ausgeprägte unterschiedliche Erscheinungsformen, von Wolkenkratzervierteln bis zu klassischen Wohnhaussiedlungen in Holzbauweise. Im Stadtteil Asakusa finden wir unser erstes Hotel. Asakusa liegt im Bezirk Taito mit Anbindung an das Eisenbahnnetz, am Hauptbahnhof in Ueno, sowie die östliche Endstation der Ginza Metro Linie. In direkter Nachbarschaft des Hotels liegt der älteste und bedeutendste buddhistische Tempel Tokios und seit Beginn 2008 wächst auch das neueste Wahrzeichen, der Tōkyō Sky Tree mit einer Gesamthöhe von 634 m, in den Himmel.
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Senso-ji, der buddhistische Tempel, wurde im letzten Weltkrieg vollständig zerstört, danach mit modernen Baumaterialien wieder aufgebaut. Die beschichteten Stahlbetonsäulen imitieren verblüffend echt eine Holzkonstruktion. Ein Donnertor mit riesiger Papierlaterne, eine fünfstöckige Pagode und das eigentliche Hauptgebäude vervollständigen den Tempelbezirk. Dieses Gebäude ist der buddhistischen Gnadengottheit Kannon gewidmet. In unmittelbarer Nähe und in direkter religiöser Nachbarschaft ist der shintoistische Asakusa-Schrein erbaut. Im Shinto-Schrein werden nach einer überlieferten Legende die Erbauer des benachbarten Tempels verehrt. Ein großzügiger Spender soll laut Volksmund der Gründer von Toshiba sein. Gerüchten zufolge wird derjenige, der die Papierlaterne mit den Fingerspitzen berühren kann, etwas vom Geschick und Glück erben können. Ironischerweise ist dieses Vorhaben selbst für großgewachsene Europäer, mittels beherztem Sprung, fast nicht erreichbar.
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In Asakusa sind allerlei Restaurants, Bars und Supermärkte angesiedelt. In den zahllosen Sushi-Bars, Nudelküchen und in Ausnahmen auch westlichen Fastfoodketten, mit eigenartigen japanischen Geschmackskreationen, ist zu jeder Zeit für das leibliche Wohl gesorgt.